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Phonologisches Bewusstsein: Was das für ein Kind bedeutet

Phonologisches Bewusstsein: Was das für ein Kind bedeutet

Der Erwerb eines phonologischen Bewusstseins stellt einen wichtigen Schritt in der Kindheit dar. Damit lernt das Kind, die Struktur der Sprache zu deuten und Laute sowie einzelne Silben zu erkennen. Die phonologische Bewusstheit ist ausserdem eine Voraussetzung für den Schriftspracherwerb und damit eine Grundlage für die spätere Bildungsfähigkeit des Kindes.

Was ist die phonologische Bewusstheit?

Das phonologische Bewusstsein oder die Bewusstheit ist ein Teil der phonologischen Informationsverarbeitung. Konkret geht es dabei um die Sprachbewusstheit. Damit erwirbt ein Kind die Fähigkeit, Sprache als abgegrenzte Laute und Silben wahrzunehmen. Ausserdem kann das Kind diese Laute einordnen und gedanklich fassen. Es erkennt Anfangslaute, Zwischensilben, Reime, kann lange von kurzen Lauten unterscheiden und ein Wort in einzelne Laute unterteilen.

Man unterscheidet zwischen dem phonologischen Bewusstsein im weitesten und engsten Sinne. Zum weitesten Sinne gehört die Fähigkeit, Reime zu erkennen und ein Wort in seine Laute zu zerteilen. Das Kind kann mit der Oberflächenstruktur der Sprache arbeiten. Im engsten Sinne versteht man die Fähigkeit, die Lautstruktur selbst besser zu verstehen. Die Kinder erkennen spezifische Laute und können sie der Position im Wort zuordnen.

Warum ist diese Fähigkeit für Kinder so wichtig?

Das phonologische Bewusstsein ist nicht angeboren, stattdessen muss das Kind diese Fähigkeit noch vor der Schule lernen. In der Regel entwickelt das Kind dieses Bewusstsein im Kindergarten oder schon vorher von den Eltern. Das Schreibenlernen und der Schriftspracherwerb beginnen beim Kind nicht mit der Einschulung. Die Entwicklung der phonologischen Informationsverarbeitung ist ein stetiger Prozess. Trotzdem spielt sie für die Einschulung eine wichtige Rolle. Kinder, die in dieser Fähigkeit Mängel aufweisen, entwickeln unter Umständen eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie). Ist die phonologische Bewusstheit beim Kind jedoch vor der Einschulung gut ausgebildet, findet sich das Kind in der Klasse gut zurecht und erlernt leicht das Lesen und Schreiben.

Woran kann es liegen, dass mein Kind Laute und Silben nicht erkennt?

Kann das Kind die einzelnen Lautbestandteile nicht richtig erkennen, liegt möglicherweise eine phonologische Störung vor. Darunter versteht man Schwierigkeiten bei der kindlichen Sprachentwicklung. Diese Störung kann sich auch auf die Aussprache und das Lesen auswirken. Damit geht eine Dyslalie oder Artikulationsstörung einher. Wenn das Kind allerdings bestimmte Laute noch nicht korrekt ausspricht, besteht noch kein Grund zur Panik. Das Artikulationsvermögen des Kindes entwickelt sich langsam und jedes Kind ist anders.

Ursachen für eine phonologische Störung können etwa Hörstörungen sein. Möglich ist auch eine motorisch schwache Zunge oder andere Sprechwerkzeuge. Das soziale Umfeld wirkt sich ebenfalls auf das phonologische Bewusstsein aus. In den frühen Jahren lernt das Kind vor allem von seinen Eltern, sich zu artikulieren. Migrationskinder zeigen häufig Schwächen in der Artikulation und Erkennung der deutschen Lautsprache, da sie das Schweizer Hochdeutsch aus ihrem familiären Umfeld nicht gewöhnt sind.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Legasthenie und phonologischem Bewusstsein?

Studien beweisen einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit, zu lesen und zu schreiben, und dem phonologischen Bewusstsein. Ungefähr zwei Drittel der Kinder, die eine Lese-Rechtschreib-Störung entwickeln, weisen bereits vor der Schule eine schwach entwickelte phonologische Bewusstheit auf. Neben dem phonologischen Bewusstsein ist noch die Benennungsgeschwindigkeit von Buchstaben, Gegenständen und Farben wichtig. Das ist relevant für die Geschwindigkeit des semantischen Gedächtnisses.

Wie wird eine Störung des phonologischen Bewusstseins diagnostiziert?

Aufgrund der bewiesenen Zusammenhänge haben sich verschiedene Tests zur Einschätzung der phonologischen Bewusstheit entwickelt. Einer der bekanntesten Tests ist das Bielefelder Screening, kurz BISC. Hierbei handelt es sich um einen Einzeltest, der etwa 30 Minuten dauert. Solche Tests lassen sich auch in Kleingruppen durchführen. Dabei kann das Kind seine Fähigkeiten in der Reimerkennung, Silbensegmentierung, Anlautanalyse, Lautsynthese, Erfassung der Länge von Wörtern und Erkennung des Endlauts unter Beweis stellen.

Was kann ich schon früh zur Verbesserung des phonologischen Bewusstseins tun?

Um schon früh der Legasthenie vorzubeugen und die Entwicklung des phonologischen Bewusstseins zu fördern, lassen sich verschiedene Übungen anwenden. Du kannst damit schon ab der Kinderkrippe anfangen. Eine Klangschale eignet sich etwa, um das Hören des Kindes zu trainieren. Es gibt noch weitere Spiele, mit der sich die Sprachfähigkeit des Kindes fördern lässt.

  • Geräusche produzieren und raten
  • Farben nennen
  • Zählen üben
  • Reime bilden
  • Anlaute nach dem ABC sortieren
  • gleichlautende Anlaute aufzeigen
  • nach Ziellauten suchen (Hund – Mund)
  • „Spoonerismus“
  • Laute bei Wörtern weglassen

Wie lassen sich Schwächen bei Sprache, Lesen und Schreiben therapieren?

Sollte sich in der Schule oder im Kindergarten herausstellen, dass dein Kind an einer schwachen phonologischen Bewusstheit leidet, kann eine Sprachförderung helfen. Ein Logopäde ist für das Training zuständig. In einer Praxis lässt sich sehr effektiv das phonologische Bewusstsein des Kindes trainieren. Logopäden setzen dabei auf spielerische Übungen, die an die Altersstufe und die individuellen Fähigkeiten des Kindes angepasst sind. Mit der Zeit können die Kinder mit den anderen mithalten. Es gibt eine Vielzahl von Förderprogrammen, zum Beispiel das Bielefelder Screening. Viele Logopäden setzen auch auf alternative Methoden.

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