Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Coaches in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Was ist eine Psychose? Definition und charakteristische Symptome

Was ist eine Psychose? Definition und charakteristische Symptome

Was ist eine Psychose und wie äussert sie sich? Gibt es hier eine klare Abgrenzung? Diese und andere Fragen beschäftigen Psychotherapeuten, Psychiater und natürlich die Betroffenen seit jeher. Fest steht: Psychosen sind vielfältig und haben höchst unterschiedliche Ursachen. Die Veränderlichkeit der subjektiven Wahrnehmung gehört zu den herausforderndsten Aspekten der psychischen Gesundheit des Menschen und ist Gegenstand von Forschung und Therapie. Wenn das Ich die Welt anders zu begreifen beginnt, ist die richtige fachliche Hilfe wichtig – zum Wohle des Betroffenen und zum Wohle seines Umfeldes.

Wie lautet die Definition einer Psychose?

Die Frage „Was ist eine Psychose?“ lässt sich nicht abschliessend und komplett abgegrenzt zu anderen Leiden beantworten. Früher stand der Begriff für alle möglichen Formen von psychischen Erkrankungen. Heute meint die Psychose einen Symptomkomplex, wie er bei diversen Grunderkrankungen zu finden ist.

Ausschlaggebend für die Diagnose einer Psychose sind die Symptomatik und die Anamnese. Das Krankheitsbild der Psychose geht mit einer krankhaft veränderten Wahrnehmung der Umwelt einher. Das heisst, die betroffene Person verarbeitet Eindrücke anders, erlebt Reize ohne erkennbare Ursache oder lebt in einem Wahn. Die Symptomatik ist unterschiedlich stark ausgeprägt und teilweise kommen auch mehrere Kriterien für die Definition einer Psychose gemeinsam vor.

Welche Symptome zeigen sich bei einer Psychose?

Die Symptome bei einer Psychose gehen mit einer veränderten Wahrnehmung des Erlebten einher. Darunter fallen zum Beispiel:

  • Halluzinationen
  • Wahn
  • Ich-Störungen
  • Realitätsverlust

Halluzinationen sind im Grunde das Erleben von nicht vorhandenen Dingen. Wahn hat hingegen viele Formen. So kann er sich beispielsweise in unkontrollierten Reaktionen, im Hineinsteigern in eine Art Scheinwelt oder durch massiven Realitätsverlust zeigen. Prägend ist eine massive Ich-Bezogenheit im Wahn sowie völlige Uneinsichtigkeit. Ich-Störungen bezeichnen hingegen den Verlust der Fähigkeit, die eigene Person von der Umwelt abzugrenzen. Es kann zur Depersonalisation oder auch zum Gefühl, die eigenen Gedanken und Handlungen seien fremdgesteuert oder -beeinflusst, kommen. Diese Symptome können einzeln, zusammen oder ineinander übergehend auftreten.

Welche psychischen Störungen können eine Psychose auslösen?

Sehr viele psychische Leiden gehen mit einer Psychose der einen oder anderen Form einher. Dabei ist sich die Psychosomatik vielfach nicht abschliessend einig. Angenommen wird ein Zusammenspiel aus genetischer Disposition und Stress, wobei Stress hier auch hormonelle Faktoren, Erkrankungen, die Sozialisation und vieles mehr meint. Die Psychosen haben mutmasslich eine den anderen psychischen Erkrankungen ähnliche Entstehungsgeschichte. Zu den psychischen Erkrankungen, die eine Psychose auslösen können, gehören unter anderem:

  • Schizophrenien
  • affektive Störungen
  • schwere Depressionen
  • Bipolarität

Geht eine Schizophrenie immer mit einer Psychose einher?

Bei der Definition und Diagnose der Schizophrenie spielt das veränderte Erleben des Betroffenen eine zentrale Rolle. Die Patienten haben beispielsweise Wahnvorstellungen, erleben sich als nicht selbstständig in Entscheidungen oder haben massive soziale Defizite infolge von paranoiden Eindrücken und ähnlichem. Die Symptome bei einer Schizophrenie sind aber noch um einiges vielfältiger. Gemeinsam ist den an Schizophrenie erkrankten Personen jedoch ein stark verändertes Erleben. Die Schizophrenie wird in der Regel zu den Psychosen gezählt.

Welche organischen Schäden können zu psychotischen Wahrnehmungsveränderungen führen?

Nicht alle Psychosen sind durch psychische Krankheiten bedingt. Auch Schäden am Gehirn, am zentralen Nervensystem sowie im Botenstoffhaushalt können zu Psychosen führen. Häufig zu nennende Auslöser sind hier Drogen und Medikamente, die durch unsachgemässen Gebrauch zu Langzeitschäden oder vorübergehenden Einschränkungen führen. Aber auch eine Reihe anderer Faktoren können zu Psychosen führen:

  • Schlaganfälle,
  • Demenz,
  • Tumore im Gehirn,
  • Meningitis,
  • Neurosyphilis
  • Schädel-Hirn-Traumata,
  • Multiple Sklerose,
  • Endokrine Störungen
  • und viele weitere organische Ursachen.

Wie wird Menschen mit einer Psychose in der Psychiatrie geholfen?

In einer Psychiatrie oder auch bei einem Psychiater können Behandlungen von Psychosen durchgeführt werden. Wie die Behandlung aussieht, hängt vom Patienten, der Diagnose und dem Grad der Selbst- und Fremdgefährdung ab. Bei Betroffenen, die sich und andere im Wahn gefährden, steht in der Regel die Sicherheit im Vordergrund. Die eigentliche Behandlung kann medikamentös, mit Psychotherapie oder auch durch Soziotherapie geschehen.

Dabei sind die Erfolgsraten je nach Krankheitsbild unterschiedlich. Die Wahl der richtigen Therapieform ergibt sich durch eine umfassende Anamnese sowie die Möglichkeiten zur Kooperation zwischen Patient und Arzt. Bei einigen Patienten ist es notwendig, einen stationären Aufenthalt in einer Psychiatrie durchzusetzen. Bei anderen Patienten, etwa solchen, die trotz ihrer Psychosen ein zumindest fast normales Leben führen und auch weder sich noch andere gefährden, genügen in der Regel therapeutische Sitzungen.

Was ist eine psychotische Episode?

Eine psychotische Episode bezeichnet einen Zeitraum, in dem der Betroffene Aspekte einer Psychose erlebt. Es kann sich hierbei um unterschiedlich lange Zeiträume handeln, die von Minuten bis hin zu Tagen andauern können. Entscheidend ist, dass diese psychotische Episode auch wieder endet. Das heisst, dass die Betroffenen nicht dauerhaft mit ihren Psychosen leben, sondern diese in Schüben erleben – etwa während aussergewöhnlicher Belastungen. Psychotische Episoden sind typisch für alle möglichen Formen der Psychose und oftmals auch der Grund, warum ein Arzt aufgesucht wird.

Der Coachingvergleich für die Schweiz. Finde die besten Coaches in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Die Midlife Crisis bei Männern: Definition und Anzeichen

Jeder hat den Begriff Midlife Crisis schon einmal gehört. Doch wie erkennt Mann, dass er selbst betroffen ist? Und was kann er dagegen tun? Sobald du dich der Mitte deines Lebens näherst, wirst du automatisch einige Veränderungen an dir feststellen. Die ersten Falten werden im Spiegel sichtbar, dein Chef ist vielleicht jünger als du und du warst eventuell auch schon leistungsfähiger. Wenn dich diese Punkte belasten und du aus dem Grübeln kaum noch herauskommst, ist das ein Zeichen für eine Midlife Crisis. Wir haben die wichtigsten Fakten und Tipps für dich zusammengestellt.

Mobbing am Arbeitsplatz – die tägliche Tortur für Betroffene

Wenn Menschen Tag für Tag zusammenarbeiten, können Konflikte entstehen. Werden diese nicht gelöst, leidet das Arbeitsklima darunter. Aber Mobbing ist mehr als ein normaler Konflikt und hat häufig schwerwiegende Folgen für Betroffene. Begünstigt wird Mobbing oft durch fehlende Kommunikation am Arbeitsplatz. Auch Themen wie Neid und Konkurrenzkampf spielen mitunter eine Rolle. Bist auch du von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen, darfst du die erniedrigenden und demütigenden Handlungen nicht länger dulden und musst etwas dagegen unternehmen. Deine Gesundheit ist ernsthaft gefährdet.

ADS bei Kindern: Symptome, Anzeichen und Umgang im Alltag

Wenn Jugendliche untereinander reden, kommt es hin und wieder zu dem Spruch: „Hast du ADS oder was?" Gemeint ist, dass ein Mensch die Aufmerksamkeit eines anderen Menschen unter allen Umständen auf sich ziehen möchte. Was spassig gemeint ist, kann jedoch verletzen, vor allem, wenn ein Kind wirklich von ADS betroffen ist. Jeder Mensch hat seine Eigenheiten, sodass die Umwelt sich diesen anpassen muss. ADS bei Kindern ist eine nicht seltene Eigenheit. Knapp sieben Prozent aller Kinder erhalten bis zum sechsten Lebensjahr die Diagnose ADS. Darum ist es wichtig, sich mit ihren Eigenschaften auseinanderzusetzen.

Escitalopram – Wirkungsweise, Einsatzgebiete, Nebenwirkungen

Escitalopram ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), die hauptsächlich als Antidepressivum eingesetzt werden. Wie Escitalopram wirkt, woraus das Medikament besteht und welche Nebenwirkungen bei der Einnahme auftreten können, erfährst du in diesem FAQ.

Pflanzliche Beruhigungsmittel – bewährte Wirkstoffe aus der Apotheke der Natur

Nervosität, Stress und innere Unruhe belasten nicht nur den Alltag, sondern können auch zu Schlafstörungen führen. Viele Menschen glauben, rezeptpflichtige Arzneimittel seien die Lösung, doch diese Präparate gehen häufig mit Nebenwirkungen und anderen unerwünschten Effekten einher. Pflanzliche Beruhigungsmittel können eine sinnvolle Alternative sein und bieten darüber hinaus einige Vorteile. Welche Präparate gibt es und in welchen Fällen eignen sie sich am besten? Antworten auf alle Fragen zu Beruhigungsmitteln auf Pflanzenbasis erfährst du hier.

Borderline Beziehung: wie gelingt ein Zusammenleben?

Hat die Liebe zu einem Partner, der an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet, eine Zukunft? Ein Borderline-Syndrom bedeutet ein Leben mit Extremen. Partner oder Angehörige haben es nicht leicht: Mal himmelhochjauchzend und dann wieder zu Tode betrübt, erst vergöttert der Borderliner seinen Partner, im nächsten Moment verachtet er ihn. Für Betroffene ist das eine grosse Herausforderung. Wie schaffst du es, mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung umzugehen und nicht sofort an Trennung zu denken? An welchen Symptomen erkennst du einen Borderliner? Welche Herausforderungen erwarten dich? Wie hat die Borderline-Beziehung eine Chance? Wir geben dir hilfreiche Tipps.