Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Coaches in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Emotionale Abhängigkeit: Antworten auf die wichtigsten Fragen

Emotionale Abhängigkeit: Antworten auf die wichtigsten Fragen

Emotionale Abhängigkeit stellt für Betroffene oft eine grosse Herausforderung dar. Sie fühlen sich häufig hilflos und spüren, dass sie sich selbst und Personen aus ihrem Umfeld stark einschränken und die Kontrolle über die eigenen Emotionen verlieren. Wie du emotionale Abhängigkeit erkennst, diese behandelst und gesunde Beziehungen im Leben führst, liest du im folgenden Ratgeber.

Was ist emotionale Abhängigkeit?

Fühlt sich eine Person auf emotionaler Ebene übermässig angewiesen auf eine andere Person, ist in der Psychologie die Rede von emotionaler Abhängigkeit. Wer emotional von einem anderen Menschen abhängig ist, zum Beispiel vom eigenen Partner, lebt häufig mit einer grossen Verlustangst und einem verminderten Selbstwertgefühl. Für Betroffene bedeutet das: Der eigene Gefühlszustand hängt von den Emotionen und vom Verhalten des Gegenübers ab. So lebst du als emotional abhängiger Mensch mit dem Ziel, die Anerkennung, Liebe oder Zuneigung deines Partners zu erhalten und fühlst dich in der Regel machtlos, traurig, wütend, eifersüchtig oder ängstlich, wenn du sie nicht bekommst.

Wie entsteht emotionale Abhängigkeit?

Fühlst du dich emotional von einem anderen Menschen abhängig, kommen unterschiedliche Gründe dafür infrage. Dazu gehören:

  • Eine frühere Trennung: Wenn ein Ex-Partner, ein Elternteil oder ein Mensch, der dir nahe stand, uns verlassen hat, entwickeln wir in einigen Fällen eine grosse Verlustangst, die in emotionaler Abhängigkeit mündet.
  • Eine Persönlichkeitsstörung: Es gibt unterschiedliche Ursachen und Arten für Persönlichkeitsstörungen. Eine emotionale Abhängigkeit gehört oft zum Merkmal dieser psychischen Störungen, zum Beispiel zur sogenannten abhängigen Persönlichkeitsstörung (DPS).
  • Traumatische Erlebnisse: Wer eine Extremsituation erlebt, etwa als Kind, kann eine emotionale Abhängigkeit entwickeln. Zu den traumatischen Erlebnissen gehören beispielsweise emotionaler oder körperlicher Missbrauch, Gewalterlebnisse im familiären Umfeld, psychische Erkrankungen der eigenen Eltern oder Unfälle.

Wie äussert sich emotionale Anhängigkeit in Liebesbeziehungen zwischen Frauen und Männern?

Häufig erleben Menschen in Paarbeziehungen eine einseitige emotionale Abhängigkeit – das gilt für Mann und Frau gleichermassen. Treffen mehrere der folgenden Punkte zu, handelt es sich möglicherweise um eine emotionale Abhängigkeit:

  • Die emotional abhängige Person ist übermässig eifersüchtig und kontrolliert ihren Partner, etwa durch das Eindringen in seine Privatsphäre: E-Mails und Nachrichten lesen, das Smartphone durchsuchen, Verfolgung bis an den Arbeitsplatz.
  • Emotional abhängige Partner verzichten auf ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse und tun alles dafür, um den Partner zufrieden zu stellen und um Anerkennung und Zuneigung zu erhalten. Sie möchten ihren Partner keinesfalls verärgern und fühlen sich schuldig, wenn dies geschieht.
  • Wer emotional von seinem Partner abhängig ist, neigt zu emotionaler Erpressung. Beispiel: Der Partner droht seinem Gegenüber damit, dass er ihn verlässt, wenn dieser seine sozialen Kontakte nicht einschränkt oder auf sie verzichtet.

Bin ich von meinem Partner emotional abhängig?

In einer Partnerschaft kämpfen Frauen und Männer mit ihrer eigenen Gefühlswelt, weil das Gefühl intensiver Liebe meist überwältigend ist. Du hast es hierbei nicht nur mit Glücksgefühlen zu tun, sondern auch mit Verlustangst, Selbstzweifeln und Unsicherheiten. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass du von einem Anderen emotional abhängig bist. Fühlst du dich jedoch übermässig ängstlich, unsicher, hilflos und wütend und merkst zugleich, dass das Verhalten oder die Worte deines Partners diese Emotionen in dir hervorrufen, liegt möglicherweise eine emotionale Abhängigkeit vor. Das gilt vor allem dann, wenn dein Partner dich körperlich oder verbal missbraucht und du dich trotzdem nicht trennen möchtest. Wichtig ist jetzt, dass du mit einer Vertrauensperson über deine Gefühle sprichst oder dir professionelle Hilfe bei einem Psychologen suchst, um die Situation zu reflektieren und eine Lösung zu finden.

Was kann ich für einen emotional anhängigen Partner tun?

Befindest du dich in einer Liebesbeziehung mit einem emotional abhängigen Partner, fühlst du dich oft überfordert und hilflos. Die Herausforderung: In der Regel müssen emotional abhängige Menschen an sich selbst und ihrem eigenen Selbstwertgefühl arbeiten, um eine gesunde Partnerschaft zu führen. Änderungen am eigenen Verhalten, um den abhängigen Partner zufriedenzustellen, sind deshalb nur eine kurzfristige Lösung. Eine offene und einfühlsame Kommunikation ist der erste Schritt, um den betroffenen Partner auf das Problem aufmerksam zu machen. Auch eine Paartherapie kommt infrage, um gemeinsame Lösungen zu finden und eine passende Balance zwischen Nähe und Unabhängigkeit zu erlernen.

Wie überwinde ich emotionale Abhängigkeit im Leben?

Bei emotionaler Abhängigkeit handelt es sich oft um ein komplexes und individuelles Problem. Daher benötigen Betroffene häufig viel Kraft, Zeit und Willen, um sich aus ihren gewohnten Verhaltensmustern zu lösen und ein Leben zu führen, das von Selbstliebe, Freude, Sorglosigkeit und Freiheit geprägt ist. Möchtest du eine gesunde Beziehung zu dir selbst aufbauen, ist es deshalb wichtig, dass du deine Emotionen anerkennst und dich mit ihnen beschäftigst. Das ist oft nicht einfach und der erste Schritt erfordert etwas Mut. Gehe ihn deshalb gerne gemeinsam mit guten Freunden oder mit einem Psychologen.

Wann gehe ich zum Psychologen?

Wenn du merkst, dass deine Gedanken und Gefühle dich aufgrund einer emotionalen Abhängigkeit regelmässig überwältigen und wenn du mit starker Angst, Liebeskummer, Eifersucht und Unsicherheiten kämpfst, suche einen Psychologen auf. Eine Psychotherapie bietet sich an, um die Abhängigkeit in einem geschützten Rahmen zu behandeln.

Der Coachingvergleich für die Schweiz. Finde die besten Coaches in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Die Therapievermittlung – vom Arzt zum Psychotherapeuten

Einen Psychologen zu finden, wenn ein Ernstfall eintritt, erfordert viel Aufwand und Suche. Einfacher ist es, einen Therapeuten in der Schweiz über eine Therapievermittlung zu finden. Hier stehen im Onlinebereich für die gewünschte Region und den Kanton eine Auswahl an Praxen mit hoher Qualifikation zur Verfügung, ebenso die benötigten Kontaktdaten für eine Terminvereinbarung. Eine Therapievermittlung ist natürlich auch durch einen Arzt möglich, der den Patienten direkt an den Psychotherapeuten weiterleitet, wenn die Kriterien für Therapieplätze erfüllt sind. Alles zum Thema erfährst du hier.

Reizdarm: Darmkrankheit ohne erkennbare Ursachen

Wer unter Reizdarm leidet, muss unterschiedlichste Beschwerden ertragen. Manche plagen Durchfall und Bauchschmerzen, andere bekommen Verstopfung oder unangenehme Darmgeräusche. Eine breite Palette an Symptomen wird dem Reizdarm-Syndrom zugeordnet. Was die Wissenschaft über die Ursachen und die Therapie der Krankheit weiss, wie du selbst für die Behandlung aktiv werden kannst und was Stress damit zu tun hat, erfährst du in unseren FAQs.

Phonologisches Bewusstsein: Was das für ein Kind bedeutet

Der Erwerb eines phonologischen Bewusstseins stellt einen wichtigen Schritt in der Kindheit dar. Damit lernt das Kind, die Struktur der Sprache zu deuten und Laute sowie einzelne Silben zu erkennen. Die phonologische Bewusstheit ist ausserdem eine Voraussetzung für den Schriftspracherwerb und damit eine Grundlage für die spätere Bildungsfähigkeit des Kindes.

Kognitive Fähigkeiten und Beeinträchtigungen: Definition und häufige Fragen

Als Kognition bezeichnet man die Umwandlung von Informationen, die von einem verhaltenssteuernden System ausgeführt wird – soweit die Definition. Aber was bedeutet das konkret? Einfach ausgedrückt ist Kognition die geistige Wahrnehmung. Von deinen kognitiven Fähigkeiten hängt ab, wie schnell oder langsam du lernst, wie fix du im Denken bist, wie es um deine geistige Leistungsfähigkeit steht. Und was sind kognitive Beeinträchtigungen? Kann man kognitive Fähigkeiten trainieren? Du hast die Fragen, wir haben die Antworten!

Burnout Test – Wissenswertes über Nutzen und Grenzen

Auf dem Schreibtisch stapeln sich die Unterlagen, nach Feierabend verlangt die Familie die volle Aufmerksamkeit, und auch die pflegebedürftigen Eltern wollen versorgt werden: Wer diese Situation kennt, hat sicher auch gelegentlich das Gefühl, nicht mehr allem und jedem gerecht zu werden. Stellt sich gelegentlich ein Gefühl von Überforderung ein, solltest du aufmerksam werden. Bekommst du die Situation von selbst wieder unter Kontrolle, ist alles in Ordnung. Fühlst du dich allerdings dauerhaft erschöpft, liegt die Frage nach einem drohenden Burnout auf der Hand. Ein Burnout Test kann Klarheit bringen und Handlungsbedarf aufzeigen.

Burnoutprävention: Wie finde ich einen Weg aus der Stressfalle, hin zu mehr Lebensqualität?

Führungskräfte und Mitarbeiter müssen im Unternehmen funktionieren. Nur keine Schwäche, geschweige denn Überforderung zeigen. Du musst nicht nur deinem eigenen Anspruch genügen – auch der Arbeitgeber erwartet oftmals zu viel. Aber nur so machst du Karriere. Durchhalten, doch dann ist es oft zu spät. Du fühlst dich ausgebrannt, kraftlos und leer. Prävention ist die beste Methode, um dich vor Burnout zu schützen. Der Preis eines Burnouts ist hoch. Er kostet dich deine Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude. Erkenne die Symptome daher frühzeitig und lerne, Belastungssituationen einfacher zu bewältigen. Wertvolle Tipps zum Burnout und zu dessen Prävention findest du hier.