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Neurotische Erkrankungen haben viele Gesichter

Neurotische Erkrankungen haben viele Gesichter

Wenn eine Person sich übertrieben oder ungewöhnlich verhält, wird sie schnell als neurotisch bezeichnet. Doch die Medizin versteht unter neurotisch oder einer Neurose etwas völlig anderes, als das, was umgangssprachlich damit gemeint ist. Die Wissenschaft verwendet den Begriff der Neurose heute kaum noch. Die verschiedenen psychischen Störungen und Krankheiten, die damit erfasst wurden, tragen heute eigene Begriffe, die die jeweiligen Erkrankungen besser beschreiben.

Wann ist jemand Neurotiker?

Du bist ein Neurotiker, wenn du an einer Neurose leidest. Unter diesem Begriff sind verschiedene Gruppen von Krankheiten zusammengefasst. Dazu gehören:

  • Angststörungen, wie Klaustrophobie und Flugangst
  • Zwangsstörungen, wie Kontrollzwang und Waschzwang
  • dissoziative Störungen, wie die multiple Persönlichkeitsstörung
  • neurotische Depression, wie starke Stimmungsschwankungen und Nervosität
  • somatoforme Störungen, wie Hypochondrie

Doch damit bist du nicht alleine. Sehr viele Menschen leiden unter neurotischen Störungen. Und ein Grossteil hat mindestens einmal im Leben ein Symptom einer der verschiedenen Neurosen, ohne aber an einer psychischen Störung zu erkranken. Neurotische Störungen betreffen mehr Frauen als Männer.

Warum wird jemand neurotisch?

Die Ursachen für eine Neurose sind unterschiedlich. Auf der einen Seite können nicht verarbeitete seelische Konflikte oder Traumata Auslöser für eine derartige Erkrankung sein. Aber auch Probleme in der Familie oder im Beruf können dazu beitragen, dass eine solche Krankheit bei dir auftritt. Auch folgende Aspekte können eine Rolle spielen:

  • ein eher scheuer, gehemmter Charakter
  • Pubertät oder Wechseljahre
  • mangelnde Zuneigung und Achtung, oder gar Entmutigung durch nahestehende Menschen
  • belastende Situationen
  • erlittene seelische oder körperliche Traumata

Was sind die Symptome von Neurosen?

Die Symptome von Neurosen sind sehr unterschiedlich, weil verschiedene Gruppen von Krankheiten unter dem Begriff Neurosen zusammengefasst werden. Je nachdem, unter welcher Neurose du leidest, zeigst du verschiedene Symptome. Diese können auch körperlicher Natur sein, obwohl du dich – rein körperlich gesehen – bester Gesundheit erfreust. Bezeichnend ist, dass du dich als Neurotiker oftmals sehr unauffällig verhältst und die für deine jeweilige Krankheit typischen Symptome nur in bestimmten Situationen zeigst. Das trifft nicht auf alle, aber auf viele Betroffene zu. Psychologen und Psychiater stellen ihre Diagnose aufgrund der jeweiligen Symptome der verschiedenen Erkrankungen.

Welche Symptome zeigen sich bei Kindern mit Neurosen?

Auch Kinder und Jugendliche können an Neurosen erkranken. So gehören beispielsweise Angststörungen zu den psychischen Erkrankungen, die bei Kindern am häufigsten auftreten. Die Symptome bei Kindern, die an einer Neurose leiden, sind auch je nach Erkrankung unterschiedlich. Häufig aber sind:

  • Essstörungen
  • Verdauungsstörungen
  • Nägel kauen
  • Zerstörungslust
  • Stottern
  • übermässiger Gehorsam
  • Neid auf Geschwister
  • nächtliches Bettnässen

Können neurotische Störungen mit Psychotherapie behandelt werden?

Ja, um Neurosen zu behandeln, sind – je nach Krankheitsbild und Schweregrad – verschiedene Methoden möglich. Dies sind beispielsweise:

  • Verhaltenstherapie
  • Hypnose
  • systemische Psychotherapie
  • Psychoanalyse

In der Psychotherapie lernst du, besser mit deinen Ängsten und Zwängen umzugehen – mit dem Ziel, diese vollständig abzubauen. Psychologie und Psychiatrie behandeln die einzelnen Erkrankungen oft unterschiedlich. Es ist ebenfalls möglich, dass dir ein Psychiater zusätzlich Medikamente verschreibt. Wichtig ist, dass du zum Therapeuten, Psychologen oder Psychiater eine Vertrauensbeziehung aufbaust und dich bei ihm wohlfühlst. Oft ist es sinnvoll, dass du vor der eigentlichen Therapie eine Beratung in Anspruch nimmst und dich informierst, welche Möglichkeiten du hast.

Was ist der Unterschied zwischen Neurotizismus und Neurose?

Mit Neurotizismus und Neurose ist nicht das Gleiche gemeint. Neurotizismus beschreibt eine Charaktereigenschaft. Der Charakter gilt als etwas Stabiles, das nur sehr schwer verändert werden kann. Wenn du eine Person mit hohen Neurotizismuswerten bist, bist du sensibel, verletzlich und eher unsicher. Auch wenn du wegen dieser Eigenschaften eher zu Neurosen neigst, heisst das nicht, dass du tatsächlich unter Neurosen leidest oder im Laufe deines Lebens leiden wirst.

Eine Neurose hingegen ist eine psychische Störung, die durch unverarbeitete Erlebnisse entstanden ist. Diese ist vorübergehend und behandelbar.

Was ist der Unterschied zwischen Neurose und Psychose?

Leidest du an einer Psychose, ist dein Bezug zur Realität und zu dir selbst gestört. Du leidest beispielsweise an Wahnvorstellungen oder hast Halluzinationen. Du bist dir aber nicht oder nur eingeschränkt bewusst, dass du krank bist. Deine Wahnvorstellungen und Halluzinationen sind für dich real.

Wenn du an einer Neurose leidest, ist dir das bewusst. Eine Neurose hast du, wenn du etwa an einer Phobie wie der Klaustrophobie leidest. Du weisst, dass es sich um eine Krankheit handelt und du weisst auch, dass beispielsweise deine Angst vor engen und geschlossenen Räumen unbegründet und dein Verhalten irrational ist. Was aber nicht bedeutet, dass die Phobie deswegen verschwindet. Viele neurotische Erkrankungen bedürfen ärztlicher oder therapeutischer Behandlung. Manchmal ist es nicht möglich, dass du wieder völlig gesund wirst, sondern es kann nur eine Linderung erreicht werden.

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