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Psychopathologien – Wissenswertes über die Lehre von den Seelenleiden

Psychopathologien – Wissenswertes über die Lehre von den Seelenleiden

Die Psyche ist der Ort des menschlichen Fühlens und Denkens. Hier findet das Seelenleben des Menschen statt. In diesem Zusammenhang ist die Psyche die Summe aller geistigen Eigenschaften und Merkmale der individuellen Persönlichkeit. Wissenschaftlich schwer präzise zu fassen, beschreibt sie zugleich das menschliche Dasein und alle seine Wahrnehmungsprozesse. Die Psychopathologie widmet sich als Studienfach den Ursachen und Symptomen für krankhafte Vorgänge und Zustände der Psyche. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Psychopathologien erhältst du hier.

Was ist die Definition von Psychopathologie?

Die Psychopathologie, die sich als Lehre mit den Leiden der Seele beziehungsweise Psyche auseinandersetzt, ist eine Form der Pathologie, die sich mit den Krankheiten und Krankheitssymptomen des Körpers überhaupt beschäftigt. In diesem Zusammenhang werden in der Diagnostik psychopathologischer Symptome psychophysische Wechselwirkungen eingebunden, die die Bedingtheit körperlicher und seelischer Auffälligkeiten in ihrer Gesamtheit betrachten. Basierend auf der Verhaltensanalyse und deren Auswertung zwischen Arzt und Patient wird dessen Erleben und Verhalten beschrieben und als psychopathologischer Befund festgehalten. Psychopathologien werden daraufhin in einem Klassifikationssystem spezifischen Symptomen zugeordnet, um die psychische Störung auf der Basis gemeinsamer Gesichtspunkte therapeutisch behandeln zu können.

Was ist der Unterschied zwischen Psychologie und Psychopathologie?

Die Psychopathologie ist ein Teilbereich der Psychiatrie sowie der klinischen Psychologie. Während sich die Psychiatrie – also die Seelenheilkunde – als medizinische Fachdisziplin mit der Diagnostik sowie Behandlung und Vorbeugung psychischer Störungen beschäftigt, ist die klinische Psychologie der angewandte Teilbereich der Psychologie. Die Psychologie wiederum nutzt in ihrer wissenschaftlichen Methodik das menschliche Erleben und Verhalten, um es empirisch zu analysieren und zu beschreiben. Als therapeutische Schnittstelle arbeitet die Psychiatrie hingegen mit den psychopathologischen Befunden unter Anwendung verhaltens- und psychotherapeutischer Massnahmen. Während die Psychopathologie somit den Weg der medizinischen Anwendung beschreitet, ist die Psychologie eine reine Wissenschaft, welche die auf Theorien basierenden Modelle und Hypothesen empirisch untersucht.

Wie wird eine psychopathologische Diagnostik durchgeführt?

Der psychopathologische Befund steht im Zentrum der Untersuchung beziehungsweise Diagnose. Für die Untersuchung wird die allgemeine Patientenbeschreibung zur Erfassung krankhafter seelischer Zustände genutzt, um daraufhin eine sinnvolle Psychotherapie zu verschreiben. Zur Beschreibung werden dazu auch subjektive Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Beobachtung und Dokumentation psychopathologischer Auffälligkeiten erfolgt zum Beispiel folgendermassen:

  • Erscheinungsbild (Kleidung, Haar, Körperpflege, Haltung)
  • Bewusstseinslage (benommen, wach, ablenkbar)
  • Orientierung (örtlich, zeitlich, eigene Person)
  • Psychomotorik (Antrieb, Ausdruck, Stimmlage, Umgangsform, Wille)
  • Denken (Denkablauf, etwa abstrakt, anschaulich; Wahn, Phobien)
  • Wahrnehmungsstörungen (optische, taktile oder akustische Halluzinationen, Illusionen)
  • Ich-Störungen (Depersonalisation, Derealisation, Gedankenausbreitung)
  • Suizidalität

Welche psychopathologischen Störungen und Symptome erfasst die Psychopathologie?

Die Psychiatrie erfasst alle bisher bekannten psychopathologische Störungen und Symptome des Menschen in einem Katalog, zu dem zum Beispiel folgende Krankheitssymptome gehören:

  • Antriebsstörungen
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Bewusstseinsstörungen
  • Denkstörungen
  • Gedächtnisstörungen
  • Ich-Störungen
  • Orientierungsstörungen
  • psychomotorische Störungen
  • Wahn
  • zwanghaftes Verhalten

Übrigens: Da viele psychische und Verhaltensstörungen auf eine Krankheit zurückgeführt werden können, die Störung per se jedoch keiner Krankheit entspricht, wird diese auch nur als Störung bezeichnet. Eine Krankheit liegt nur vor, wenn die Ursachen, der Verlauf sowie die Symptome einer Störung bei allen Patienten gleich sind.

Welche Formen der Psychotherapie werden zur Behandlung von Psychopathologien angewendet?

Die Bedeutung der Psychotherapie zur Behandlung von Psychopathologien erfolgt erfahrungsbezogen und auf Grundlage der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen ICD-10. Zur Behandlung und Therapie von Phobien und Angststörungen haben sich verhaltenstherapeutische Grundlagen des Lernens in Form einer Konflikttherapie oder Konfrontationstherapie bewährt. Das Spezialgebiet der Psychosomatik wiederum betrachtet die Gesundheit ganzheitlich als Zusammenhang psychischer und körperlicher Symptome. Soziale Verflechtungen werden hier ebenso wie die psychischen Einflüsse auf den Körper untersucht und in der Krankenbehandlung in Form einer Psychotherapie praktisch umgesetzt.

Was verbindet Psychopathologie und Neurologie?

Psychopathologische Befunde, die sich explizit auf eine Gefässerkrankung oder Nervenverletzung des vegetativen oder somatischen Nervensystems zurückführen lassen, werden in einer Anamnese erfasst und daraufhin neurochirurgisch, pharmazeutisch oder auf andere Weise behandelt. Während sich die Psychopathologie als Teilbereich der Psychologie der Forschung widmet, ist die Neurologie ein praktisches Handwerkszeug und Teilgebiet der Medizin. Hier befasst sich die sogenannte Wissenschaft vom Nervensystem mit der medizinischen Behandlung dieses Organsystems. Zu ihm gehören:

  • Zentrales Nervensystem (Gehirn, Rückenmark)
  • Somatisches Nervensystem (Sinnesorgane)
  • Vegetatives Nervensystem (Sympathikus, Parasympathikus)

Während das vegetative Nervensystem mit der Steuerung aller lebenswichtigen Körperfunktionen betraut ist, ermöglicht das somatische Nervensystem die bewusste Wahrnehmung. Das Zentralnervensystem, dessen übergeordnete Funktionen der Integration von Aussenreizen, der Regulation sowie der Körperkoordination dient, befasst sich ebenfalls mit dem Erkennen und ist die Schaltstelle zwischen Körper und Geist.

Wie viele Patienten werden nach einem psychopathologischen Befund jährlich behandelt?

Unsere Umwelt formt unser Leben: Die Anzahl psychischer Erkrankungen steigt in der Schweiz seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts stetig an. Eine Korrelation mit dem Nervensystem kann dabei ausgeschlossen werden, da Erkrankungen an diesem Organ zahlenmässig gleich geblieben sind. Laut dem Statistischen Bundesamt (Stand 2017) weisen rund 15 Prozent der Bevölkerung Symptome einer mittleren bis hohen psychischen Belastung auf. Die Statistik ist bei Frauen jeder Altersstufe in etwa gleichbleibend, wohingegen junge Männer sowie Männer im Rentenalter psychologisch weniger belastet sind. Zu Depressionen neigen am häufigsten Jugendliche, egal welchen Geschlechts, zum Suizid hingegen alte Menschen.

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