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Affektive Störung – Krankheitsbilder und Symptome

Affektive Störung – Krankheitsbilder und Symptome

Starke und andauernde Veränderungen der Stimmungslage wie Depressionen, Manien oder bipolare Störungen gehören nach dem internationalen medizinischen Kompendium ICD-10 zu den affektiven Störungen. Alle Informationen zu den einzelnen Symptomatiken und Eigenschaften der dazu gehörenden psychischen Erkrankungen bekommst du hier in unserem FAQ.

Welche psychischen Erkrankungen zählen zu den affektiven Störungen?

Unter der affektiven Störung oder auch der Affektstörung zählt man nach dem ICD-10 eine Gruppe aus mehreren psychischen Erkrankungen, die mit einer Veränderung der Stimmlage als verbindendes Symptom einhergehen. Dabei spielen keine organischen Ursachen eine Rolle, sondern sogenannte endogene, also innere, Ursachen. Affektive Beeinträchtigungen, die reaktiv sind oder ihre Begründung in einer Schizophrenie oder ähnlichen anderen Störungen innehaben, werden daher von den affektiven Störungen nach dem ICD-10 abgegrenzt. Folgende affektive Störungen unterscheidet der Katalog:

  • Manie (Manische Episode)
  • Bipolare affektive Störung
  • Depression (Depressive Episode)
  • Rezidivierende depressive Störung
  • Anhaltende affektive Störungen
  • Andere affektive Störungen

Was sind die generellen Symptome, Stimmungsbilder und Episoden einer affektiven Störung?

Affektive Störungen gehen entweder mit einer Veränderung der Stimmungslage zur Depression oder zur gehobenen Stimmung einher. Das jeweilige Stimmungsbild kann dabei sowohl anhaltend sein als auch episodisch oder akut. Von den Affekten betroffene Bereiche sind unter anderem die Denkfähigkeit, das kognitive Vermögen, der generelle Antrieb, das Schlafbedürfnis, das sexuelle Interesse und das Sozialleben der Patienten. Ebenso können bei einzelnen Betroffenen klinische Psychosen oder psychotische Episoden hinzukommen. Schwere Fälle affektiver Störungen müssen in der Regel in der Psychiatrie oder einer ähnlichen Einrichtung behandelt werden, da viele der Patienten im Laufe ihrer Krankheit zur Selbst- oder Fremdgefährdung neigen.

Wie ist eine Manie charakterisiert?

Eine Manie ist durch eine allgemeine Hochstimmung charakterisiert. Sie geht darüber hinaus mit teilweise stark gesteigerter Energie und Antriebsfähigkeit, einer erhöhten Leistungsfähigkeit und vermindertem Schlafbedürfnis einher. Weitere Symptome sind eine gewisse Hemmungslosigkeit und Risikobereitschaft. Oftmals neigen die Patienten in einer manischen Phase dazu, sich selbst zu überschätzen, schnell grosse Mengen an Geld auszugeben und eine stark erhöhte Libido zu haben. In der Regel wird die Realität wahnhaft wahrgenommen und die getroffenen Entscheidungen werden exzessiv und fanatisch bejaht. In vielen Fällen schlägt eine Manie, nachdem sie abgeklungen ist, in starkes Schamgefühl und in Suizidgedanken um. Eine reine Manie ist unter den Patienten mit affektiven Störungen eher selten und betrifft nur circa fünf Prozent aller Betroffenen.

Was zeichnet eine Depression aus?

Depressive Episoden gibt es in leichten, mittelgradigen und schweren Formen. In jedem Fall tritt bei den Betroffenen eine Beeinträchtigung des Lustempfindens, der Leistungsfähigkeit, des Einfühlungsvermögens und der allgemeinen Lebensfreude auf. So kommt es ebenfalls zu einem teilweisen und oder völligen Verlust der Fähigkeit, sich für Dinge zu interessieren, sich den Anforderungen des alltäglichen Lebens zu stellen oder auf die Umwelt zu reagieren. Auch zunehmende Ängstlichkeit, Überempfindlichkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Minderwertigkeitsgefühle und Konzentrationsstörungen gehören zu den klassischen Symptomen einer Depression. In einer psychiatrischen Klinik oder während einer Psychotherapie werden die Patienten meist mit antriebssteigernden und angstlösenden Antidepressiva behandelt und lernen durch verschiedenen Therapieformen ambulant oder in der Psychiatrie, ihr depressives Verhaltens- und Denkmuster zu erkennen und Schritt für Schritt zu verändern. In vielen Fällen kommt auch eine tiefenpsychologische Behandlung hinzu, die nach den Ursachen der Affektstörung forscht.

Wie sieht eine bipolare Störung aus?

Bipolare affektive Störungen sind durch mindestens zwei verschiedene Episoden gekennzeichnet, bei denen die Affekte einer Person gestört sind. In der Regel handelt es sich bei den Episoden um stimmungsverbesserte und stimmungsgesenkte Phasen, die sich zyklisch abwechseln. In der Regel dauert die manische Phase dabei immer etwas kürzer an als die depressive. In den meisten Fällen bricht die Krankheit etwa im Alter zwischen 15 und 30 Jahren aus. Im Laufe der Zeit verkürzen sich die Intervalle der verschiedenen Episoden einer unbehandelten bipolaren Störung immer weiter und die depressiven Episoden dauern verhältnismässig immer länger an. Es kann mitunter auch Auslöser für den Eintritt einer Phase geben. Eine Rolle spielen dabei sowohl konkrete Lebensereignisse einer Person als auch biochemische Umstände. Nicht selten konsumieren Betroffene ein hohes Mass an psychoaktiven Substanzen wie Alkohol, Cannabis, Kokain oder Speed, die sich wiederum verstärkend auf die affektive Störung auswirken. Ebenso verschlimmern Stress und Schlafmangel die Symptome einer bipolaren Störung.

Was ist eine rezidivierende depressive Störung?

Bei der rezidivierenden depressiven Störung handelt es sich um ein Krankheitsbild, das mit episodischen depressiven Phasen einhergeht. Zu manischen Episoden kommt es dabei nicht. Sobald eine manische Episode auftritt, spricht der ICD-10 daher von einer bipolaren Störung. Eine rezidivierende depressive Störung beginnt in der Regel bereits in der Kindheit oder frühen Jugend und kann sich schleichend, aber auch binnen weniger Wochen entwickeln.

Wie zeigt sich eine anhaltende affektive Störung?

Eine anhaltende affektive Störung wird über eine chronische Stimmungsstörung definiert, bei der die Episoden nicht schwer genug sind, um sie als manische oder depressive Episoden zu klassifizieren. Unterschieden werden hierbei die Krankheitsbilder Dysthymie und Zyklothymie. Dysthymie bezeichnet in diesem Zusammenhang eine über mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung, deren Schwere nicht ausreicht, um die Symptomatik einer eigentlichen Depression zu erfüllen. Eine Zyklothymie kennzeichnet sich durch eine länger andauernde Instabilität der Stimmungslage, die durch zyklische Episoden geprägt ist. Keine der Episoden ist dabei so schwer, dass sie als manische oder depressive Phase deklariert werden kann. Manche der betroffenen Patienten entwickeln jedoch später eine bipolare Störung.

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