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Autismus-Test: Weisen meine Symptome auf eine Autismus-Diagnose hin?

Autismus-Test: Weisen meine Symptome auf eine Autismus-Diagnose hin?

Ein Selbsttest ist zwar noch lange nicht mit einer Diagnose durch einen Fachpsychologen gleichzusetzen, dennoch kann er einen ersten Aufschluss darüber geben, ob eine bestimmte Symptomatik vorliegt. Häufig gibt es bereits erste Anzeichen, die den Fragenden dazu veranlassen, einen Onlinetest durchzuführen. Du möchtest wissen, ob du dich möglicherweise auf dem autistischen Spektrum befindest? In unserer FAQ beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Autismus-Selbsttest. Bedenke jedoch, dass du eine offizielle Diagnose nur durch geschultes Fachpersonal erhältst. Eine Anlaufstelle dafür bilden entsprechend ausgebildete Psychologen und Autismus-Zentren.

Was ist Autismus?

Autismus wird als tiefgreifende Entwicklungsstörung klassifiziert und ist gemeinhin auch als Autismus-Spektrum-Störung bekannt. In der autistischen Community zeigt sich jedoch ein Trend, Autismus als Kondition anstatt als Störung zu bezeichnen, um gegen die negative Konnotation letzteren Begriffes vorzugehen. Allgemein besteht die Unterscheidung zwischen frühkindlichem, Asperger und atypischem Autismus. In der Realität fällt eine exakte Distinktion jedoch nicht immer so leicht, weshalb man vom autistischen Spektrum spricht. Von autistischen Zügen lässt sich nur im Kontext anderer Behinderungen sprechen, wenn autismustypische Symptome die bestehenden Schwierigkeiten begleitend ergänzen.

Welche Symptome sind typisch für Autismus?

  • soziale Beeinträchtigungen: Hierzu gehören beispielsweise Probleme bei der Interpretation von Gestik, Mimik und Tonalität, Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, Prosopagnosie (Gesichtsblindheit), Problematiken bei der alltäglichen Interaktion und die Schwierigkeit, Blickkontakt zu halten.
  • kommunikative Einschränkungen: Hierzu können Probleme bei der Initiierung und Aufrechterhaltung von Gesprächen, eingeschränkte sprachliche Fähigkeiten oder Verzögerungen bei der Sprachentwicklung, Echolalie (Wiederholen von Sätzen und Wörtern des Gesprächspartners), Desinteresse an Smalltalk oder Schwierigkeiten, diese zu führen, komplexer und/oder unkonventioneller Wort- und Satzgebrauch und eine monologartige Kommunikation mit starker Fixierung auf die eigenen Spezialinteressen gehören.
  • eingeschränkte und oftmals starke Fixierung auf bestimmte Verhaltensweisen, Routinen und Interessen: Bestimmte Routinen und Rituale sind zumeist von hoher Wichtigkeit für Autisten. Weiterhin spielen Spezialinteressen in der Regel eine sehr grosse Rolle. Menschen auf dem autistischen Spektrum verfolgen ihre Interessen zumeist mit hoher Intensität und Passion. Diese Spezialinteressen können verschiedener Natur sein und der Beruhigung nach der ebenfalls autismustypischen Reizüberflutung dienen. Das vertiefte und detailorientierte Interesse an bestimmten Themengebieten führt oftmals zur Bildung spezifischer Fähigkeiten. Das Bedürfnis nach Routinen, festen Regeln und Ritualen wird oft von einer Angst vor Ungewissheit und Schwierigkeiten mit Veränderungen begleitet.
  • hohe Sensitivität: Autismus hängt oftmals mit einer sehr genauen Wahrnehmung von Details sowie einer hohen Empfindlichkeit gegenüber Sinnesreizen zusammen. Letztere kann zu der in diesem Kontext häufig erwähnten Reizüberflutung und sogar zu Nervenzusammenbrüchen führen.
  • Einschränkungen der exekutiven Funktion: Bezüglich dieses Punktes können Probleme bei der Planung, Entscheidungsfindung, Selbstorganisation, Impuls- und Handlungskontrolle und Problematiken bei der motorischen Umsetzung auftreten.

Hilft ein Selbsttest bei der Früherkennung bei Kindern?

Eine Diagnose gestaltet sich gerade bei Kindern und Jugendlichen häufig einfacher, da der Zwang zu sozialer Anpassung im Erwachsenenalter gemeinhin stärker ausfällt als bei Kindern. Ausserdem gibt es einen Bestand an standardisierten Tests für diese Altersgruppen. Die Früherkennung von Autismus erweist sich daher als äusserst hilfreich. Eine erste Einschätzung kann bereits ein Schnelltest für Kinder liefern. Auch ein Besuch beim Kinderarzt kann Hinweise auf eine mögliche Diagnose liefern. Anlaufstellen für die offizielle Diagnostik bilden Psychotherapeuten, die auf den Bereich Autismus-Früherkennung spezialisiert sind.

Wie erkenne ich Autismus bei Jugendlichen?

Erste Klarheit kann ein sogenannter Autismus-Quotient-Test liefern. Diesen gibt es in jeweils einer Ausführung für Kinder von vier bis elf Jahren, Jugendliche von zwölf bis 15 Jahren und Erwachsene ab 16 Jahren. Die Erkennung von Autismus bei Jugendlichen gestaltet sich zumeist schwieriger als bei Kindern, dennoch besteht auch hier ein Angebot an standardisierten Tests.

Wie unterscheidet sich die Diagnostik bei Erwachsenen?

Ein autismusspezifischer Screening-Test kann erste Aufschlüsse über das Vorliegen von Symptomen geben. Eine offizielle Diagnosestellung erfolgt, nachdem der Screening-Test zu einem positiven Ergebnis geführt hat. Ein geschulter Spezialist führt sie mittels unterschiedlicher Untersuchungen und Verfahren durch. Anders als bei Kindern gibt es hier keine standardisierten Testverfahren. Stattdessen erfolgen bei Erwachsenen eine Verhaltungsbeobachtung sowie Gespräche mit dem Betroffenen und Menschen aus seinem Umfeld.

Welchen Vorteil hat eine Diagnose?

Eine Diagnose empfinden Betroffene oftmals als erleichternd. Sie finden Antworten auf lang thematisierte Fragen und können ihre Verhaltensweisen und Bedürfnisse adäquater erkennen und wahrnehmen. Zudem können sie gemeinsam mit Therapeuten und anderen Mitgliedern ihres individuellen Hilfsnetzwerks gezielt Lösungswege und Strategien erarbeiten, um bestehende Problematiken erfolgreich zu bewältigen.

Wo finde ich als Autist Hilfe bei Schwierigkeiten im alltäglichen Leben?

Es gibt unterschiedliche Angebote für Menschen auf dem autistischen Spektrum. Diese unterschieden sich von Region zu Region, allerdings lassen sie sich den allgemeinen Erfahrungen nach in bestimmte Kategorien unterteilen. Dazu gehört beispielsweise der TEACCH-Ansatz zur Behandlung von Kindern. TEACCH steht für Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children (Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder). Der Ansatz ist – wie sein Name bereits vermuten lässt – amerikanischen Ursprungs. Weitere Möglichkeiten bieten die Verhaltenstherapie, sprachliche Kommunikationsassistenz bei nonverbalen Autisten, Motopädie bei motorischen Schwierigkeiten oder die sensorische Integrationstherapie. Die Art der Therapie richtet sich nicht zuletzt nach der jeweiligen autistischen Symptomatik und den individuellen Bedürfnissen des Betroffenen. Auch eine Assistenz im Alltag durch geschultes Personal oder Personen aus dem nahen Umfeld des Betroffenen kann die benötigte Unterstützung bieten. Zudem bietet die Hilfe zur Selbsthilfe, die die eigene Kompetenz schult und das Selbstbewusstsein stärkt, eine vielversprechende Lösung.

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