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Borderline Beziehung: wie gelingt ein Zusammenleben?

Borderline Beziehung: wie gelingt ein Zusammenleben?

Hat die Liebe zu einem Partner, der an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet, eine Zukunft? Ein Borderline-Syndrom bedeutet ein Leben mit Extremen. Partner oder Angehörige haben es nicht leicht: Mal himmelhochjauchzend und dann wieder zu Tode betrübt, erst vergöttert der Borderliner seinen Partner, im nächsten Moment verachtet er ihn. Für Betroffene ist das eine grosse Herausforderung. Wie schaffst du es, mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung umzugehen und nicht sofort an Trennung zu denken? An welchen Symptomen erkennst du einen Borderliner? Welche Herausforderungen erwarten dich? Wie hat die Borderline-Beziehung eine Chance? Wir geben dir hilfreiche Tipps.

Was ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung?

Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung ist laut WHO eine emotionale Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs (BPS). Doch woran erkennst du Borderline-Typen? Hier ein paar Merkmale zu deiner Orientierung:

  • emotionale Instabilität
  • rasch wechselnde, extreme Gefühlszustände
  • selbstzerstörerisches Verhalten
  • häufig wechselnde, intensive Beziehungen

In vielen Fällen tritt eine Borderline-Persönlichkeitsstörung mit weiteren psychischen Krankheiten gemeinsam auf. Oft gehen sie beispielsweise mit affektiven Störungen wie Depressionen einher.

Wie verläuft eine typische Borderline-Beziehung?

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung geht mit einem Wechselbad der Gefühle einher. Jede Handlung, jedes Verhalten zeichnet sich durch extreme und wechselhafte Emotionen aus: aus übermächtigen Gefühlen wird innere Leere, aus Liebe Hass, aus Nähe Distanz. Borderliner leben immer in der Angst, verlassen zu werden und einsam zu sein. Sie können ihre Gefühle schlecht regulieren und schiessen oft übers Ziel hinaus. Kein Wunder also, dass auch Borderline-Beziehungen sehr intensiv sind. Bei schweren Ausprägungen der Krankheit kann es sogar zu zerstörerischen Beziehungen kommen. Die Folge davon sind Zerwürfnisse und Trennungen. Daher sind Borderline-Beziehungen oft von kurzer Dauer.

Warum müssen Angehörige von Borderlinern mit Angst umgehen können?

Gerade bei Borderline-Erkrankten ist Angst die zentrale Affektstörung. Wut und Hass sind die sekundären Folgen aus der Angst. Ihre Aggressionen sich selbst und anderen gegenüber sind ein Zeichen ihrer Furcht. Borderline-Typen sind ständig von Ängsten des Verlassenwerdens und der Einsamkeit getrieben. Ein Borderliner hat vor allem Angst vor der Angst. Er versucht krankhaft, Angst auslösende Situationen und damit einhergehende Panikattacken zu vermeiden. Das kann zum kompletten sozialen Rückzug und sogar zu Depressionen führen. Partner und Angehörige müssen daher den Umgang mit affektiven Angststörungen lernen.

Worunter leiden Borderline-Beziehungen?

Eine Borderline-Beziehung ist nicht leicht. Das emotionale Wechselbad der Gefühle lässt den Partner nicht unberührt und kann ihn oft selbst schwer belasten. Leidtragende der emotionalen Unausgeglichenheit sind nahestehende Personen, die mit Gefühlsschwankungen, selbstzerstörerischem und aggressivem Verhalten umgehen müssen. Was bedeutet das für unterschiedliche Beziehungsformen? Wir geben Tipps:

  1. Eine familiäre Borderline-Beziehung: Jugendliche Borderliner belasten die Familie. Durch ihre Stimmungsschwankungen und Aggressionen stehen sie immer im Mittelpunkt. Geschwister fühlen sich oft ausgegrenzt und buhlen ihrerseits um Aufmerksamkeit. Eltern fühlen sich häufig hilflos. Mit therapeutischer Unterstützung ist es einfacher, die Bedürfnisse aller Familienmitglieder zu berücksichtigen.
  2. Partnerschaftliche Borderline-Beziehung: Die Angst vor dem Verlassenwerden und das Gefühlschaos verhindern oft langanhaltende Partnerschaften. Manipulation und Wutausbrüche begleiten die Beziehung. Vorwürfe des Partners sind allerdings kontraproduktiv. Andererseits darf er seine eigenen Bedürfnisse nicht vernachlässigen, denn das bestärkt Borderliner in ihrem Verhalten. Wem etwas an der Borderline-Beziehung liegt, sucht sich Hilfe bei Experten.
  3. Liebe und Sex in einer Borderline-Beziehung: Das ist ein heikles Thema. Nach heutigen Erkenntnissen existieren drei Kategorien: nicht gelebte Sexualität (Identitätsstörung bei der sexuellen Orientierung), extreme und normale Sexualität.

Warum soll ich Rücksicht auf einen Partner mit Borderline-Syndrom nehmen?

Familienangehörige, Partner und Freunde leiden unter den extremen Auswüchsen der Borderline-Erkrankten. Für das ganze soziale Umfeld ist das Borderline-Syndrom eine enorme Belastung. Wer sein eigenes Wohl im Fokus hat, möchte oft einfach hinwerfen. Alleine kannst du Betroffenen aber so wenig helfen wie sie sich selbst helfen können. Möchtest du weiterhin mit einem Betroffenen zusammenleben, solltest du dir daher unbedingt professionelle Unterstützung suchen – nicht zuletzt für deine eigene Gesundheit.

Wann hat die Liebe zu Borderline-Erkrankten eine Chance?

Borderliner unterscheiden sich gravierend in den Ausprägungen ihres Syndroms. Schwer erkrankte Personen benötigen oft eine klinische Betreuung. Andere hingegen zeigen lediglich Teilsymptome. Wenn du dich auf eine Borderline-Beziehung einlässt, muss Folgendes auf dich zutreffen:

  • Du bist emotional stabil und erträgst Stimmungsschwankungen
  • Drohungen und Wutanfälle bringen dich nicht aus der Fassung
  • Du kannst dich abgrenzen und fühlst dich nicht verantwortlich für deinen Partner
  • Du bist bereit, hart an der Beziehung zu arbeiten

Wo finde ich Tipps zur Behandlung von Borderlinern?

An Borderline-Persönlichkeitsstörungen sollen in der Schweiz über 120.000 Menschen leiden. Die Dunkelziffer ist vermutlich wesentlich höher. Doch Borderliner sind nicht allein. Angehörige und Partner können sich an verschiedene Stellen wenden. Halte für akute Fälle die Telefonnummer des Notfallpsychiaters griffbereit. Einige Kantone bieten ein Portal zur Therapievermittlung an. Eltern, die eine anonyme Beratung suchen, wenden sich an das IKS (Institut Kinderseele Schweiz). Ist eine Stabilisierung von Borderlinern notwendig, bieten spezialisierte Kliniken stationäre Behandlungen an.

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